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Pressemitteilung

Bonobo-Männchen Congo: Neuzugang im Menschenaffenhaus

Mit dem ungefähr 40 bis 45 Jahre alten Bonobo-Männchen Congo hat die Wilhelma in Stuttgart in diesem Frühjahr einen wertvollen Zuwachs erfahren. Eine freudige, lautstarke Geräuschkulisse deutet darauf hin, dass die erste Kontaktaufnahme von Congo mit dem Weibchen Chimba und ihrem Sohn Kaju gut verläuft.

Foto: Wilhelma/Lisa-Marie Grimmer
Foto: Wilhelma/Lisa-Marie Grimmer

Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) ist die Menschenaffenart, die nur in der Demokratischen Republik Kongo im Herzen Afrikas zuhause ist, als stark gefährdet aufgeführt. Wie für viele bedrohte Tierarten gibt es auch für Bonobos ein so genanntes EAZA Ex-situ Programm, also ein Erhaltungszuchtprogramm des Europäischen Zooverbands EAZA. Ziel dieser Programme ist es, eine genetisch stabile Reservepopulation in Zoologischen Gärten aufzubauen. Derzeit gibt es 153 Tiere in elf europäischen Zoos, die Wilhelma hält mit ihren 22 Tieren die größte Gruppe in Deutschland. „Dadurch, dass Congo nie in einem Zoo war, sind seine Gene im Programm noch nicht vertreten“, erklärt Zoologin und Kuratorin für die Menschenaffen Kerstin Ludmann. „Er könnte sich theoretisch mit jedem unserer Weibchen verpaaren.“ Viel wichtiger ist jedoch, dass Congo auf seine alten Tage das Zusammenleben in einer Bonobo-Gruppe erleben darf. In den 1980er- und 1990er-Jahren trat er als Zirkustier in der Manege auf. Dort hatte er lediglich Kontakt zu einer Gruppe von Schimpansen, die aber ein anderes Sozialverhalten zeigen. Anschließend lebte der Bonobo im Haus des Zirkusdirektors. „Für den Besitzer war Congo ein Familienmitglied“, sagt Ludmann. Im Sommer 2022 schließlich gab er das Tier an einen Zoo an der französischen Atlantikküste ab. Da es dort aber keine weiteren Bonobos gab, kam Congo jetzt nach Stuttgart. „Bei uns sind die genetisch wichtigsten Weibchen und wir haben Erfahrung in schwierigen Gruppenzusammenführungen“, erläutert Affenexpertin Ludmann.

Die ersten 30 Tage lebte Congo anfangs hinter den Kulissen, damit er sich an die neue Umgebung und die Pfleger*innen gewöhnen konnte, hatte aber Sicht- und Hörkontakt mit seinen Artgenossen. In der letzten Woche durfte er zunächst allein das Bonobogehege erkunden, nun wird er zeitweise mit einzelnen Tieren zusammengeführt, bis er schließlich ganz in eine der beiden Bonobo-Gruppen einziehen darf. Inzwischen ist Congo öfter im Schaugehege zu entdecken – zu erkennen an seinem grauen Bart, wie ein Herr im besten Alter eben. „Wir sind zuversichtlich, dass er sich gut einfügen wird“, so Kerstin Ludmann.

Bonobos können in menschlicher Obhut über 70 Jahre alt werden. Das älteste Tier im Zoologisch-Botanischen Garten in Stuttgart ist die 55-jährige Matriarchin Kombote. Mit ihr muss sich Congo gut stellen: Sie ist die Chefin im Gehege, denn bei den Bonobos haben die Weibchen die Hosen an.

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