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Pressemitteilung

Drei bunte Langschnäbel werden flügge

Nachwuchs bei den Braunohrarassaris in der Wilhelma

Foto: Birger Meierjohann
Foto: Birger Meierjohann
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Foto: Birger Meierjohann
Foto: Ute Schestag
Foto: Andreas Frei

Wer den Dschungelpfad im Amazonienhaus der Wilhelma erkundet, kann mit etwas Glück und einem guten Auge beobachten, wie die Braunohrarassaris hoch in den Bäumen ihren gerade flügge gewordenen Nachwuchs füttern. 

Braunohrarassaris zählen zu den Tukanen. Das charakteristische Merkmal der oft bunt gefärbten und in Mittel- und Südamerika beheimateten Tukane ist ihr riesiger Schnabel. Trotz seiner Größe ist er federleicht, da er von Luftkammern durchzogen ist. Er dient der Thermoregulation, hilft dem Tukan also, den Körper bei hohen Temperaturen abzukühlen. Außerdem ist der Schnabel ein nützliches Werkzeug, um Früchte vom Baum zu pflücken und wie mit einer Fruchtpresse zu zerquetschen. In der Wilhelma ist neben dem mit einer Körperlänge von rund 45 Zentimetern mittelgroßen Braunohrarassari und dem deutlich kleineren, vom Schnabel zur Schwanzspitze nur 30 Zentimeter langen Grünarassari auch die größte Tukan-Art zu Hause: Der Riesentukan, der eine Länge von über 60 Zentimetern erreichen kann. Obwohl die Haltung von Tukanen sehr anspruchsvoll ist, gelingen in der Wilhelma mittlerweile regelmäßig Nachzuchten bei allen drei Arten, die im Zoologisch-Botanischen Garten zu sehen sind.

Tukane gehören zu den Spechtvögeln und sind – genau wie die eigentlichen Spechtarten – Höhlenbrüter. Teilweise nutzen sie in der Natur Spechthöhlen, sind aber auch in der Lage, in morschen Stämmen selbst Hohlräume anzulegen. Bei den Braunohrarassaris in der Wilhelma fand die Brut in einem hölzernen Nistkasten statt. Hier legte das Brutpaar drei weiße Eier, die 17 Tage lang bebrütet wurden. Die zunächst noch komplett unbefiederten Jungvögel wuchsen rasend schnell heran. Bereits 45 Tage nach dem Schlupf waren sie flugfähig und in der Lage, den schützenden Nistkasten zu verlassen. Weiterhin werden sie von ihren Eltern mit Nahrung versorgt. Von diesen unterscheidet sich der Nachwuchs durch die deutlich kleineren und noch hell gefärbten Schnäbel.

Das Amazonienhaus wurde im Jahr 2000 eröffnet. Der Bau kostete damals noch 18 Millionen Mark und wurde maßgeblich durch den Verein der Freunde und Förderer unterstützt. Ein von über 130 Pflanzenarten gesäumter Dschungelpfad führt durch das 1.100 Quadratmeter große Tropenhaus, dessen Pflanzenwelt und Tierbestand dem Nationalpark Floresta Nacional do Tapajós in Brasilien nachempfunden ist. Ein Teil seiner tierischen Bewohner, darunter Vögel wie Braunohr- und Grünarassari, Reptilien wie der Grüne Leguan und der Stirnlappenbasilisk sowie Säugetiere wie Zwergseidenäffchen oder Brillenblattnase – eine Fledermausart – und sogar eines der drei Zweifingerfaultiere kann sich frei im Amazonienhaus bewegen. Weitere Tiere wie Weißkopfsaki, Schwarzer Brüllaffe, Grüne Anakonda und Pfeilgiftfrösche leben innerhalb des Amazonienhauses in eigenen Gehegen und Terrarien. Hinzu kommt das 100.000 Liter fassende Amazonasbecken, in dem unter anderem zwei gewaltige Arapaimas, die zu den größten Süßwasserfischen der Welt gehören, und ein Breitschnauzenkaiman zu Hause sind.

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Ein Elternteil der Braunohrarassaris mit Futter vor seinem Nistkasten.

Kurz vor dem Flüggewerden schaut einer der Jungvögel aus dem Einflugloch.

Der Nachwuchs wird gefüttert.

Die flüggen Jungvögel sitzen meist hoch in den Bäumen.

Rückblick. Im Alter von drei Tagen erhielten die Küken ihren ersten Gesundheitscheck.

Bei Nistkastenkontrollen wurde regelmäßig der Gesundheitszustand der Jungvögel überprüft.

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Birger Meierjohann Pressestelle
Tel. +49 (0) 711-5402-124
oder per Mail:
pr@wilhelma.de