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Artenschutz weltweit

Weltweit sind zahlreiche Tiere und Pflanzen immer stärker bedroht. Ihre natürlichen Lebensräume werden zurückgedrängt, da Wälder für Ackerflächen und Straßenbau weichen müssen. Auch Wilderei und illegale Jagd dezimieren die natürlichen Bestände vieler Arten. Wir setzen uns gemeinsam mit unseren Besuchenden weltweit für die folgenden Projekte ein.

Den aktuellen Flyer zu unseren Artenschutzprojekten finden Sie hier zum Download und zur kostenlosen Mitnahme am Wilhelma-Haupteingang.

Europa

Baden-Württemberg: Insektenvielfalt

Wildkräuterwiesen für Schmetterlinge und Wildbienen

Gemeinsam mit dem BUND-Kreisverband Stuttgart haben wir auf ausgewählten Wiesen in der Stadt bunte Oasen für Schmetterlinge geschaffen. 

Das Angebot an Blüten und Nahrungspflanzen für die Raupen gilt es zu steigern,  damit die Schmetterlinge sich hier das ganze Jahr über wohl fühlen und  entwickeln können. Dazu wird beispielsweise der Einsatz von Jauche und Dünger eingestellt, das Mulchen durch Mähen ersetzt, der Mahd-Rhythmus an die Bedürfnisse der Tagfalter angepasst - etwa statt zwölf nur noch zweimal im Jahr geschnitten - und die Vielfalt an Wiesenblumen und Wildkräutern durch zusätzliche Aussaaten erhöht. Das Projekt wurde von der Fachjury der UN-Dekade für biologische Vielfalt ausgezeichnet.

Das Schmetterlingsprojekt wird mit dem Artenschutz-Euro gefördert.
Fledermausstele Wilhelma
Foto: Birger Meierjohann

Beraten durch Expertinnen und Experten der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Baden-Württemberg e.V. (AGF) hat die Wilhelma nicht nur über 30 Fledermauskästen zur Aufhängung im Rosensteinpark finanziert, sondern auch eine mehrere Meter hohe Fledermausstele speziell für den Großen Abendsegler in der Wilhelma errichten lassen.  Diese ergänzt die bereits vorhandenen Fledermauskästen im Wilhelmapark. Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft führt das Team der Wilhelmaschule zudem Ferienprogramme und „Bat Nights“ zu den bedrohten Fledertieren durch.

Afrika

Südafrika: Wildhüterinnen gegen Nashornjäger

Diese 2013 gegründete, rein weibliche Rangereinheit hat die Wilderei auf Nashörner und andere Wildtiere im Balule Nature Reserve und im Greater Kruger National Park in Südafrika drastisch zurückgedrängt. Das Projekt überzeugt durch seine Effizienz und die soziale Komponente. Die Frauen halten durch ihre – unbewaffnete – Präsenz Wilderer in Schach. Sie stammen aus Dörfern der Region und sorgen durch ihre Tätigkeit dort für ein Umdenken der nächsten Generationen. Denn lebende Nashörner bedeuten Tourismus und damit Arbeitsplätze und Zukunft für die Kinder.

Seit 2022 unterstützen wir dieses extrem erfolgreiches Projekt als Mitglied der „Black Mamba Alliance mit bislang 60.000 € (Stand 2025).

Black Mambas: Eine rein weibliche Rangereinheit in Südafrika.
Zwei Grauhalskraniche
Foto: Frank Winkler

Das UMUSAMBI-Projekt ist eine Artenschutzinitiative in Burundi, die sich dem Schutz des bedrohten Grauhalskronenkranichs widmet. Diese Kranichart ist durch Zerstörung der Feuchtgebiete, Wilderei und den illegalen Handel bedroht. Das Projekt bekämpft den illegalen Haustierhandel und arbeitet mit lokalen Gemeinden zusammen, um Bewusstsein für den Artenschutz zu schaffen. Es bietet der lokalen Bevölkerung Einkommensmöglichkeiten im Monitoring der Kraniche und der Abwehr von Wilderei.

Die Wilhelma fördert dieses Projekt in Zusammenarbeit mit der ZGAP mit jährlich 17.000 €.

Ein Bonobojungtier mit seiner Mutter
Foto: Bonobo alive

Anti-Wilderer-Schutz und Umweltbildung

Der von Verhaltensforschenden gegründete Verein Bonobo alive hat sein Forschungsgebiet im Salonga Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo. Der Verein organisiert in Zusammenarbeit mit den Bewohnern der jeweiligen Dörfer im Nationalpark Anti-Wilderer-Patrouillen und stellt so den Schutz der Bonobos in dem Gebiet sicher. Im Gegenzug werden in den Dörfern die Schulbildung der Kinder und die Infrastruktur unterstützt.

Die Wilhelma hat das Projekt zwischen 2015 und 2023 mit insgesamt 65.000 € unterstützt.

Eine junge Frau hält einen Bonobo auf dem Arm.
Foto: Lola ya Bonobo

Auffangstation und Wiederauswilderung

Die weltweit einzige Auffangstation für Bonobos Nahe Kinshasa in der DR Kongo rettet Bonobowaisen, die durch den illegalen Bushmeat-Handel ihre Mütter verloren haben. Die Jungtiere werden über Jahre liebevoll aufgezogen und schließlich in einem Schutzgebiet wieder ausgewildert. Die Organisation betreibt zudem großangelegt Umweltbildung, um die Bevölkerung für den Schutz der Tiere zu gewinnen.

Wir fördern die Arbeit von Lola ya Bonobo seit 2013, zuletzt mit jährlich 10.000 Euro aus dem Artenschutz-Euro. 2022 gelang mit finanzieller Unterstützung der Wilhelma die Wiederauswilderung von 14 Bonobos im Schutzgebiet "Ekolo ya Bonobo"

Bislang (Stand 2025) kamen so über 100.000 Euro für den Schutz unserer nächsten Verwandten zusammen.

Ein Okapi im Schutzgebiet der DR Kongo

Wildhüterausrüstung

Wie alle Zoos, die Okapis halten und sich am Okapi-EEP beteiligen, unterstützt auch die Wilhelma das Projekt Okapi Conservation Project im Ituri-Tal im Kongo. Dort leben 5000 der zirka 10.000 bis 20.000 wildlebenden Okapis. Das „Okapi Conservation Project“ setzt sich für die Erhaltung des Lebensraumes der Okapis ein.

Wir überweisen dem Projekt jährlich 5000 US-Dollar. Dieser Betrag wird unter anderem für die Ausrüstung der Wildhüter sowie für Umweltbildungs-Projekte verwendet, welche die Bevölkerung über die Bedeutung dieses Lebensraums informieren.

Ein Berggorilla im Regenwald
Foto: Claude Sikubwabo

Im Sarambwe Reservat im Osten der DR Kongo leben Berggorillas und andere seltene Wildtiere. Der Berggorilla & Regenwald Direkthilfe e.V. wird von uns bereits seit 2009 durch Erlöse aus dem Handy-Projekt und seit 2019 zusätzlich auch mit dem Artenschutz-Euro unterstützt. Neben Ausrüstung für die dortigen Wildhüter wurden auch der Bau von Patrouillenposten und das Gehalt von Fährtensuchern finanziert. 
Weitere Projekte wie Brunnenbau, Renovierung von Schulen und die Vergabe von Ziegen an die umliegenden Dorfbewohner zielen auf eine verbesserte Bildung sowie die Reduzierung der Bushmeat-Nachfrage ab. 

Schutz von Berggorillas, Elefanten und Flusspferden

Von 2012 bis 2023 hat die Wilhelma das Team der Congohounds, das Spürhundeteam der Gorilla-Ranger im Virunga Nationalpark mit insgesamt 300.000 Euro unterstützt. 
Neben der Anschaffung von speziell umgebauten Geländewägen für den Transport der Ranger und ihrer Hunde wurden auch Tierarzt- und Futterkosten bezahlt. Zudem wurde über Schulgeldpatenschaften Waisenkindern im Park der Schulbesuch ermöglicht.

Aktuell ruht die Projektunterstützung. Die Erlöse aus dem Handyrecycling kommen der Berggorilla &Regenwald Direkthilfe zugute.

Eine junge Meeresschildkröte auf dem Weg zum Meer.

Schutz von Meeresschildkröten

Wir fördern die Aktionsgemeinschaft Artenschutz bei ihrem Engagement für die Meeresschildkröten bereits seit 2017. 

Bislang (Stand 2025) konnten gut 115.000 Euro für den Schutz der bedrohten Meeresbewohner bereitgestellt werden. Das ermöglicht der kenianischen NGO Bahari Hai, die im Ungwana-Bay-Gebiet arbeitet, Niststrände und die Gelege von insgesamt fünf verschiedenen Meeresschildkrötenarten zu sichern. Zudem wird mit finanzieller Hilfe der Wilhelma ein Foto-ID-Katalog der die Bucht frequentierenden Tiere angelegt.

Namibia: Giraffenschutz mit der GCF

Die Giraffe Conservation Foundation (GCF) ist die einzige NGO, die sich ausschließlich dem Schutz von Giraffen verschrieben hat. Ihr ist die Erkenntnis zu verdanken, dass es nicht nur eine Giraffenart gibt, sondern vier! Alle sind durch Lebensraumverlust und Wilderei bedroht.

In Namibia betreibt die GCF das landesweit größte Umweltbildungsprogramm „KEEP”. Ziel ist es, jungen Menschen aus Namibia durch praxisorientiertes Lernen wieder mit der Natur in Kontakt zu bringen und ihnen nachhaltiges Verhalten zu vermitteln.

Die Wilhelma unterstützt das Umweltbildungsprogramm mit jährlich 5000 € sowie den Spenden, die am Welt-Giraffentag am 21. Juni in der Wilhelma gesammelt werden.

Ein Herdenschutzhund vor einer Ziegenherde.
Foto: Andrew Harrington

Vermittlung von Herdenschutzhunden zur Vermeidung von Mensch-Tier-Konflikten

Das schnellste Landsäugetier der Welt befindet sich tragischer Weise in einem Wettrennen mit dem Aussterben. Häufig werden Geparden Opfer bei Konflikten mit Viehhirten, die ihre Tiere mit Gewehren gegen die Raubkatzen verteidigen. Herdenschutzhunde reduzieren diese Konflikte und damit Todesfälle unter den Geparden drastisch.

Wir unterstützen mit Hilfe unseres Fördervereins die Arbeit des Cheetah Conservation Fund (CCF)in Namibia mit jährlich 25.000 Euro. Damit wird das Herdenschutzhunde-Programm des CCF deutlich ausgeweitet und die Wartezeit der Hirten auf einen Hund verkürzt sich um die Hälfte. Seit 2021 sind auf diese Weise 125.000 Euro in den Gepardenschutz in Namibia geflossen (Stand: 2025).

Grey-Zebra in der Savanne
Foto: Bernard Dupont

Vermeidung von Mensch-Tier-Konflikten

Einst in sechs afrikanischen Ländern zuhause, sind die Bestände des Grevy-Zebras seit 1970 um über 80 Prozent eingebrochen. Lediglich etwa 3000 Individuen finden sich heute noch im Norden Kenias und angrenzenden Gebieten Äthiopiens. Konkurrenz mit Nutzviehherden um Wasserstellen und die illegale Jagd bedrohen das Überleben dieser spektakulären Zebraart.

Wir unterstützen Marwell Wildlife seit 2005 in ihren Schutzbemühungen, welche vor allem auf die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung setzen. Über den Artenschutz-Euro sind seit 2019 insgesamt 73.000 € in das Projekt geflossen (Stand: 2025).

Ein Geier in der Auffangstation.
Foto: VulPro

Auffangstation und Wiederauswilderung

Die Situation der Geier, die weltweit Opfer von Wilderei, gezielten Giftködern und Hochspannungsleitungen werden, ist desolat. Die Bestände sind drastisch eingebrochen, die Gesundheitspolizei der Lüfte kann ihrer Aufgabe nicht mehr nachkommen.

Die Organisation VulPro betreibt Aufklärung über die Situation der Geier im südlichen Afrika, pflegt verletzte Tiere bis zur Wiederauswilderung und betreibt Nachzucht zur Stärkung der geschrumpften Bestände. Wir unterstützen Vulpro beim Kampf um das Überleben der Geier seit 2019 mit bislang (Stand 2025) 55.000 €. 

Wegen einer akuten Krise durch großangelegte Giftattacken auf Geier im ersten Halbjahr 2025, wurden 15.000€ aus dem Notfallfonds der Wilhelma zum Aufbau einer Rettungsstation für möglichst schnelle Hilfe gewährt. 

Asien

Indonesien: Sumatran Rhino Rescue

Rettung der letzten 40 Sumatra-Nashörner

Für die kleinste Nashornart des Planeten, das Sumatra-Nashorn, geht es aktuell ums Überleben. Von einstig Tausenden sind noch geschätzt 40 Tiere übriggeblieben. Diese leben so verstreut, dass die Tiere sich kaum noch begegnen – der dringend benötigte Nachwuchs bleibt aus. Eine Reservepopulation in Zoos existiert nicht.

Die indonesische NGO YABI betreibt mit finanzieller Unterstützung der International Rhino Foundation eine Zuchtstation im Lebensraum der Tiere, dem Way Kambas Nationalpark im Süden Sumatras. Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen leben hier 10 Nashörner in zwei ringförmigen 100 Hektar-Anlagen mitten im Regenwald. Seit 2019 hat die Wilhelma bislang (August 2025) knapp 200.000 € in den Ausbau und den Betrieb der Station investiert. Von den fünf bislang dort geborenen Kälbern kamen drei zwischen 2022 und 2023 zur Welt – ein großartiger Erfolg. 
Aktuell beteiligt sich die Wilhelma am Fundraising für den dringend benötigten dritten Ring.

Eines der seltenen Sumatra-Nashörner mit Jungtier.
Foto: Government of Indonesia
Dr. Purnima Barman
Foto: ProntoProd
Java Nashorn
Foto: YABI

Seit Jahrzehnten gehört das Java Nashorn zu den am stärksten gefährdeten Tierarten der Welt. Einst weit verbreitet überlebten nur noch knapp 70 Tiere im äußersten Südwesten der Insel Java, im Ujung Kulon Nationalpark. 2024 wurde zum Entsetzen aller Artenschützenden bekannt, dass es einer Gruppe Wilderer innerhalb von vier Jahren gelungen war, 26 der Tiere zu töten – ein Drittel der Population.

Um dieser Krise zu begegnen, unterstützt die Wilhelma zusammen mit der indonesischen NGO YABI sowie der indonesischen Regierung die Bemühungen, innerhalb des Nationalparks eine Zuchtstation für Javanashörner nach dem Vorbild der erfolgreichen Station auf Sumatra einzurichten.

Sumatra-Tiger
Foto: C. Daseep
Bibliotheksbus
Foto: YAYORIN

Anti-Wilderer-Patrouillen und Umweltbildung

Mit dem Neubau der 2018 eröffneten Schneeleopardenanlage ist die Wilhelma eine Kooperation mit dem NABU zum Schutz der Tiere in ihren Heimatländern eingegangen. In Kirgisien bekämpft die Anti-Wilderei-Einheit "Gruppa Bars" Wilderer und deren illegalen Handel mit Pelzen und Knochen der Tiere. Der NABU leistet wichtige Aufklärungsarbeit vor Ort bei Viehhirten und in Schulen und beugt über die Finanzierung von schneeleopardensicheren Viehställen Vergeltungsaktionen der Hirten gegen die Katzen vor.

Auch dieses Projekt wird seit 2019 aus dem Artenschutz-Euro finanziert. Bislang konnten dadurch über 100.000 Euro in den Kampf für den Schutz dieser wunderschönen Katzen investiert werden (Stand 2025).

Jugendarbeit Laos Anoulak
Eine seltene Saloa in freier Wildbahn.

Umweltbildung und Schutz vor Wilderei

Die Saola, die auch Vu-Quang-Antilope genannt wird, ist eines der am stärksten bedrohten Säugetiere unserer Zeit. Ihre Existenz war bis 1993 der Wissenschaft unbekannt. Die Tiere leben in undurchdringlichen Waldgebieten und sind extrem scheu. Heute werden weniger als 100 verbleibende Antilopen in den Wäldern von Vietnam und Laos vermutet, es gibt keinerlei Saola in menschlicher Obhut. Wir unterstützen die Arbeit der Saola Working Group, die versucht, die Art vor der Ausrottung zu bewahren.

Portrait eines Visayas-Pustelschweins
Foto: R. Wirth
Streifenhyäne

WWF-Projekt im Kuiburi Nationalpark

Asiatische Elefanten sind in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet stark bedroht. In Thailand unterstützen wir zusammen mit den Mitgliedern des „Team Elefant Stuttgart“ das Schutzprojekt des WWF. Im Kuiburi Nationalpark wird mit verschiedenen Methoden versucht, die auftretenden Mensch-Tier-Konflikte zu entschärfen.

Mittelamerika

Belize: CSFI Shipstern Reserve

Lebensraumschutz durch Landkauf

Seit 2015 fördern wir das Schutzgebiet im Nordosten von Belize, welches verschiedenste Habitate wie tropischen Regenwald, Mangroven- und Trockenwald beherbergt und damit Heimat für Jaguare und Tapire sowie unzähligen Vogelarten ist.

2018 haben wir den Landkauf von Regenwald mit 100.000 Euro unterstützt, wodurch ein biologischer Korridor eingerichtet werden konnte. Das Gebiet umfasst knapp 400 Quadratkilometer. Seit 2019 ermöglichen wir dessen notwendigen Schutz über die Finanzierung einer zusätzlichen vierköpfigen Rangereinheit – der Wilhelma Enforcement Unit - mit 50.000 Euro jährlich. 

2024 wurden zusätzliche 250.000 Euro für die Erweiterung des biologischen Korridors zur Verfügung gestellt. Insgesamt wurde dieses wichtige Projekt bislang (Stand August 2025) mit 740.000 Euro unterstützt.

Belize CSFI WET Team
Foto: Stefanie Reska
Abronia campbelli
Foto: ZGAP
Skiffia francesae male

Wiederansiedlung ausgerotteter Kärpflingarten

Durch Zerstörung ihrer Gewässer und invasive Fischarten sind die meisten der Kärpflingsarten aus dem mexikanischen Hochland entweder stark bedroht oder bereits in der Natur ausgerottet. Für die auch Goodeiden genannte Fischgruppe gibt es jetzt in Zusammenarbeit mit der Wilhelma sowie der Initiative „Reverse the Red“ Hoffnung: Plan G.

Unter wissenschaftlicher Leitung von Expertinnen und Experten vor Ort werden Lebensräume wieder hergestellt, exotische Fischarten entfernt und die Arten, welche dank Zoos und Aquarien in menschlicher Obhut überlebt haben, wieder angesiedelt. Das Ziel ist es, alle 39 Arten in nur zehn Jahren wieder dorthin zurückzubringen, wo sie hingehören – in das Hochland Mexikos!

Die Wilhelma unterstützt dieses ehrgeiziges Projekt im Rahmen einer Reverse the Red Species Pledge mit 120.000 Euro.

Südamerika

Brasilien: Anteaters & Highways

Verhinderung von Highway-Unfällen

Das Wild Animal Conservation Institute ICAS in Brasilien arbeitet für das Überleben der Großen Ameisenbären. Weil der Flusslauf des Río Paraguay immer weiter austrocknet, verlagert sich der Verkehr vom Wasser auf Überlandstraßen. Die Ameisenbären werden bei ihren Streifzügen häufig auf den Highways angefahren oder getötet.

Im Rahmen des Projektes „Anteaters & Highways“ werden verletzte Tiere gesund gepflegt und wieder ausgewildert. Mittels Sendehalsbändern lassen sich ihre Wanderungen erforschen und Schutzmaßnahmen für die Überwindung von Highways entwickeln. 

Unser Förderverein unterstützt das Projekt mit jährlich 25.000 Euro.

Ein Gürteltier wird aus seiner Transportkiste entlassen.
Foto: GACP

 Mensch-Tier-Konflikte lösen

Das Wild Animal Conservation Institute (ICAS) arbeitet mit den lokalen Imkern im „Armadillos & Honey“ Projekt daran, den Konflikt zwischen den Honigbauern und den stark bedrohten Riesengürteltieren lösen.  Die Armadillos stürzen auf ihren nächtlichen Streifzügen gerne Bienenstöcke um und lassen sich die Insektenbrut schmecken. Vergeltungsschläge der Imker gegen die bedrohte Art waren lange die tödliche Folge.

ICAS hilft Imkern, die Bienenstöcke auf höheren Plattformen zu sichern. Sie verpflichten sich vertraglich, keine Gürteltiere zu töten und erhalten dafür das Zertifikat „Armadillosicherer Honig“. Darunter kann ihr Honig zu einem höheren Preis vermarktet werden. Dieses Projekt wird seit 2021 vom  Verein der Freunde und Förderer finanziert.

Goldkopflöwenäffchen
Foto: Bom Pastor
Braune Brüllaffen
Foto: Daniel de Granville
Foto: Gabriel Brutt

Der steigende Fleischkonsum auch in Europa führt dazu, dass in Südamerika täglich kostbarste Regenwaldflächen gerodet werden, um Rinderweiden anzulegen. Auch in Ecuador droht den Regenwaldgebieten, in denen neben Brillenbären und Tapiren auch seltene Amphibien- und Vogelarten leben, die Zerstörung.

Wir unterstützen die ecuadorianische NGO Jocotoco seit 2019 durch den Ankauf von Regenwaldflächen bei der Erweiterung der Schutzgebiete. Sie hat in Ecuador 16 Reservate errichtet. So konnten die Reservate Tapichalaca, Narupa, Bueanaventura und Canande mit Hilfe der Wilhelma erweitert werden.

Dafür wurden bislang (Stand August 2025) über 600.000 Euro aufgewendet und 1100 Hektar Regenwald gesichert.

Ein seltener Jambato Harlekin Frosch
Foto: Centro Jambatu
Blüte der Magnolia dixonii, die nur auf Ecuador vorkommt

In den Andenwäldern Ecuadors sind nicht nur seltene Tiere, sondern auch der Wissenschaft noch unbekannte Pflanzenarten zuhause. Wir haben über die NGOJocotoco Expeditionen zur Suche nach Magnolienarten ermöglicht und den Ankauf von Regenwaldflächen finanziert, auf denen Exemplare der hochbedrohten Arten gefunden wurden.

Da mehrere Arten nur noch durch wenige Individuen vertreten oder damit unmittelbar vor der Ausrottung bedroht waren, haben wir uns mit Jocotoco an der sogenannten „Species Pledge“ im Rahmen der Reverse the Red Initiative beteiligt. Dies ist ein öffentliche Statement, die jeweilige Art solange zu unterstützen, bis sich ihr Gefährdungsstatus auf der Roten Liste verbessert hat.

Der Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma unterstützt den Schutz der Magnolien in Ecuador mit 50.000 Euro.

Floreana
Foto: C. Espinosa

Die Galapagos-Inseln, bekannt für ihre einzigartige Artenvielfalt, sind durch invasive Pflanzenarten stark bedroht, die mittlerweile fast 70 % der lokalen Flora ausmachen.

Zu den Lebensräumen, die davon am stärksten betroffen sind, zählt der einzigartige Scalesia-Wald, der ausschließlich auf den Inseln Santa Cruz, Isabela, San Cristóbal, Floreana und Santiago vorkommt. Diese endemischen Wälder beherbergen eine größere Vielfalt an Pflanzen- und Vogelarten als jedes andere Ökosystem auf den Galapagosinseln.

Die Wilhelma finanziert über ein Projekt der Charles Darwin Foundation seit 2023 das Jahresgehalt eines Botanikers, um diesen kostbaren Lebensraum zu retten.

Australien

Australien: Rettet den Bilby

Der Große Kaninchennasenbeutler, in Australien Bilby genannt, ist ein nur in Australien lebendes nachtaktives Beuteltier. Früher waren Bilbies über zwei Drittel Australiens verbreitet, durch eingeschleppte Füchse und Katzen sind sie fast komplett ausgerottet worden. Nur in wenigen Trockengebieten im Inland kommen sie heute noch vor.

Der Australische Save the Bilby Fund betreibt ein Schutzgebiet, das durch hohe Zäune und Prädatorenkontrolle im Umland den Bilbies einen sicheren Rückzugsort bietet. Von hier aus sollen in den nächsten drei Jahren rund 450 Tiere wieder ins Umland ausgewildert werden. Die Wilhelma unterstützt dieses Projekt mit insgesamt 30.000 Euro.

Bilby

Artenschutz, Forschung und Umweltbildung

Koalas sind von den Folgen des Klimawandels und auch der fortschreitenden Nutzung ihres Lebensraumes durch den Menschen inzwischen ernsthaft bedroht. Wir unterstützen die Arbeit der australischen Dreamworld Wildlife Foundation (DWF), die das Projekt „Koala Land“ ins Leben gerufen hat. Es geht darum, mit Experten aller Sparten – unter anderem Wildtierrettern, Forschern und Tierärzten – die Faktoren zu definieren, die für das Überleben der verbliebenen Koalabestände zwingend notwendig sind.

Numbat
Foto: Perth Zoo

Artenschutz-Euro

Gemeinsam Arten schützen!

  • Der Artenschutz-Euro ist ein freiwilliger Beitrag, den die Besuchenden beim Kauf eines Erwachsenentickets bezahlen können. Kindertickets enthalten keinen Artenschutz-Euro.
  • Wer den Artenschutz-Euro nicht bezahlen möchte, kann dies vor dem Kartenkauf an der Wilhelma-Kasse mitteilen. Der Beitrag wird dann nicht berechnet.
  • 100 Prozent der Einnahmen aus dem Artenschutz-Euro gehen an unsere Projekte im In- und Ausland.
  • Es gibt keine Abzüge für Verwaltungskosten.

Danke, dass auch Sie Teil der Allianz für die Natur sind.

Sumatra Nashorn