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Bauernhof

Bauernhof

Ganz nah erleben kann man Haus- und Nutztiere auf unserem Bauernhof. Neben Zwergziegen, Meerschweinchen oder Shetland-Pony sind hier auch Haustierrassen zu sehen, die heute nur noch wenig gefragt und weniger leistungsfähig als moderne Züchtungen sind. Damit sind sie – wie auch viele Wildtiere – vom Aussterben bedroht.

Diese Genreserve für die Leistungszucht der „modernen“ Haustierrassen zu erhalten, ist Aufgabe von Zuchtgemeinschaften und Zoos gleichermaßen. Limpurger Rind und Poitou-Esel sind hier Vertreter solch alter Rassen.

Zum Bauernhof gehört zudem das beliebte Streichelgehege, in dem Kinder zu Ziegen und Schafen direkten Kontakt aufnehmen können.

Auf einen Blick:

Tierarten:
verschiedene Haus- und Nutztierrassen wie Rinder, Schweine und Ziegen, aber auch Hühner und Tauben sowie Dülmener Wildpferde
Wissenswertes:
Der Bauernhof war die letzte Erweiterung des Wilhelma-Geländes und wurde 1993 zur Internationale Gartenbau-Ausstellung in Stuttgart eröffnet. Gezeigt wurde die Entwicklung vom Wild- zum Haustier mit der Gegenüberstellung verschiedener Arten.

Bedrohte Nutztiere mit schwäbischen Wurzeln

Neben den vielen Ziegen, Schafen und Ponys können auch die Kühe auf dem Bauernhof ganztägigen Freigang genießen. Zwei heimische Rassen leben hier: Das Hinterwälder Rind aus dem Schwarzwald und das Limpurger Rind aus dem Remstal, das sogar auf der Roten Liste für bedrohte Haustierrassen steht.

Zu den alten deutschen Hühnerrassen auf dem Bauernhof gehört zum Beispiel das Sundheimer Huhn, das etwa 1850 in Baden als Ergebnis ausgewählter Zucht entstand. Das Sundheimer Huhn gilt als die älteste Zweinutzungsrasse: Es liefert gutes Fleisch und kann mit einer beachtlichen Legeleistung aufwarten.

Lange Ohren und noch längeres Fell

Der Poitou-Esel kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Die Rasse mit dem typischen langen Zotteln entstand bereits im 10. Jahrhundert im Südwesten Frankreichs. Waren sie einst zur Züchtung großer und leistungsstarker Maultiere beliebt, standen die Poitou-Esel in den 1970er Jahren fast vor dem Aussterben. Nur noch 44 Tiere zählte das Zuchtbuch, das immerhin seit dem 18. Jahrhundert geführt wird.

Heute sind es wieder mehr als 500 Tiere. Auch die Wilhelma beteiligt sich an dem Erhalt der Poitou-Esel und arbeitet dafür mit dem französischen Zuchtverband zusammen. Fast in jedem Jahr springt ein Fohlen über die Anlage, das statt des langen Fells noch ein kurzes, fast schwarzes Haarkleid trägt.

Wer wohnt hier?