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Tierart: Schneeziege

Schneeziege

Die Schneeziege Nordamerikas ist keine echte Ziehge, sondern eine Verwandte der europäischen Gämse. Wie diese ist sie ein sehr widerstandsfähiges Gebirgstier und kann erstaunlich geschickt in den Felswänden klettern. Obwohl ihr langes weißes Fell so zottelig aussieht, ist die Wolle feiner als die der Kaschmirziege.
Bei Überhitzung oder zur Abwehr lästiger Insekten nehmen Schneeziegen ein Staubbad: Sie legen sich auf den Boden und schleudern mit den Vorderbeinen Staub auf ihren Rücken.
Interessant ist auch das Brunftverhalten: Die Böcke tragen ihre Rangstreitigkeiten nicht nur durch reines Imponiergehabe – wie das gegenseitige Zuwenden der Breitseite – aus, sondern verletzen sich manchmal ernsthaft bei ihren Kämpfen. Anders als echte Ziegen stoßen sie nämlich nicht mit den Köpfen aufeinander, sondern gehen mit den 20-25 Zentimeter langen, spitzen Hörnern auf Brust, Flanke und Schenkel des Gegners los. Ein Merkmal der Böcke während der Brunft sind die stark anschwellenden Drüsen hinter den Hörnern, die wahrscheinlich zum Markieren gebraucht werden. Nach der Brunft vertreiben die Geißen die Böcke aus ihren Winterrevieren und werden sehr aggressiv, ganz besonders dann, wenn im Frühjahr die Jungtiere geboren sind.
Man hat Schneeziegen in verschiedenen Gebieten Nordamerikas erfolgreich angesiedelt. Während ihr Bestand in einigen Gegenden der USA so zugenommen hat, dass die alpine Vegetation erheblich leidet, ist er in Kanada rückläufig, weil die Tiere sehr störanfällig sind und wiederholt durch Straßen- und Liftbaumaßnahmen vertrieben wurden.

Schneeziege - Oreamnos americanus

Systematik:
Paarhufer, Hornträger, Gämsenartige
Lebensraum:
Felshänge und Klippen von den Fjorden Alaskas bis zu den Rocky Mountains
Verbreitung:
Nordamerika
Fortpflanzung:
meist ein, selten zwei Jungtiere, Tragzeit 175-180 Tage Besonderheit:
Sozialstruktur:
Böcke einzeln, Geißen in Gruppen
Besonderheit:
sehr scharfe, zurückgebogene Hörner