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Pressemitteilung

Frühlingserwachen bei den Landschildkröten

Anbaden im April: Mit einem beherzten Gang ins kühle Nass begann für die Landschildkröten der Wilhelma in Stuttgart die Freiluftsaison. Nachdem sie mehrere Monate in Winterstarre verbracht hatten, konnten die Reptilien jetzt dank steigender Temperaturen wieder ihre mediterrane Freianlage am Aquarium beziehen. Dort genießen neun Breitrandschildkröten und elf Griechische Landschildkröten nun zwischen Rosmarin, Thymian und Ginster die milde Frühjahrssonne.

Foto: Wilhelma Stuttgart
Benjamin Konle und Martina Balz kontrollieren Gewicht und Transponder.
Foto: Wilhelma Stuttgart
Die Schildkröten genießen ihr erstes Bad nach den Wintermonaten.
Foto: Wilhelma Stuttgart
Auch die Scheltopusike sind auf der Freianlage am Aquarium zu sehen.

Ein wenig erwartungsvolle Unruhe war den Tieren in den vergangenen Tagen bereits anzumerken. „Die Schildkröten spüren, wenn es wärmer wird, und werden von der Außentemperatur aufgeweckt“, erklärt der angehende Tierpfleger Benjamin Konle. „Sie sind natürlich froh, dass sie rauskommen, gehen erstmal baden und füllen ihren Wasserhaushalt auf. In den nächsten Tagen fangen sie dann auch langsam an zu fressen.“ Gereicht wird ein Buffet aus heimischen Wildkräutern, die von den Wilhelma-Wiesen stammen, ergänzt durch Salat und Gemüse. Die Tiere müssen nun wieder Energie sammeln, nachdem sie ihren Stoffwechsel in der kalten Jahreszeit extrem heruntergefahren und weder Wasser noch Nahrung aufgenommen hatten. Herzschlag und Atmung verlangsamen sich während der Winterstarre, die bei wechselwarmen Reptilien von den fallenden Temperaturen eingeleitet wird. Diese Strategie ermöglicht auch den Landschildkröten, Frost und Schneefall in ihren Heimatgebieten rund um das Mittelmeer zu trotzen. Während sie sich in ihrer natürlichen Umgebung in Höhlen eingraben, überwintern sie in der Wilhelma allerdings in einem kühl temperierten Raum im Aquarium. „Die Schildkröten bekommen Hobelspäne und Laub, das schön feucht gehalten wird“, erklärt Konle. „Dort herrschen dann immer zwischen acht und zehn Grad. Wird es zu kalt, wärmt ein Heizkörper automatisch den Raum.“ Denn bei starken Minusgraden würden die Schildkröten nicht aufwachen, sondern erfrieren. In ihrer Freianlage sorgt nun die Sonne dafür, dass die Reptilien rasch wieder in Schwung kommen. Der Boden aus Kalkschotter und Bimsstein erhitzt sich schnell, als zusätzliche Wärmequellen dienen leistungsstarke Strahler. Bevor es an die frische Luft ging, wurden noch die implantierten Transponder elektronisch ausgelesen und das Körpergewicht kontrolliert – mit positivem Ergebnis: Alle Tiere sind fit ins Frühjahr gekommen.

Das gilt auch für die Scheltopusike, die neben der Schildkrötengruppe auf der Felsenlandschaft im Zoologisch-Botanischen Garten zu Hause sind. Aufgrund ihrer schlanken Gestalt kann man die Echsen mit dem rotbraunen Schuppenkleid auf den ersten Blick leicht für Schlangen halten. Sie zählen allerdings zur Familie der Schleichen. Ihre Beine sind bis auf winzige Reste stark zurückgebildet. Die Scheltopusike haben ihre Winterstarre ebenfalls in den kühlen Gemäuern der Wilhelma verbracht und durften bereits einige Tage vor ihren gepanzerten Mitbewohnern auf die Außenanlage ziehen. Mit ein wenig Glück und Geduld lassen sich die scheuen Schleichen gemeinsam mit den Schildkröten beim gemütlichen Sonnenbaden beobachten. (dt)

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Foto: Wilhelma Stuttgart

Benjamin Konle und Martina Balz kontrollieren Gewicht und Transponder.

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Nach dem Check-Up setzt Benjamin Konle die Schildkröten in die Freianlage.

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Die Schildkröten genießen ihr erstes Bad nach den Wintermonaten.

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Auch die Scheltopusike sind auf der Freianlage am Aquarium zu sehen.

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