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Pressemitteilung

Spende der GFP und Kooperation zur Förderung Fleischfressender Pflanzen

Wer in der Wilhelma Karnivoren sucht, denkt vermutlich zunächst an Raubtiere. Dabei hat der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart viel mehr fleischfressende Pflanzen als Löwen, Tiger, Bären und Co. Die rund 300 Arten und Sorten finden zahlreiche Freunde. Das haben die jüngsten Aktionstage Anfang Juli gezeigt. Als Veranstalter der Vorträge, Pflanzenbörse und Mitmachaktionen war die Gesellschaft für Fleischfressende Pflanzen (GFP) von der Resonanz so angetan, dass sie jetzt der Wilhelma einen Scheck über 1000 Euro zur Unterstützung der Pflege der Sammlung überreicht hat.

Foto: Wilhelma Stuttgart
Im Wintergarten nahmen Dirk Herkert, stv. Leiter Fachbereich Botanik (links), und die Zierpflanzengärtner Jürgen Rühle (Mitte) und Thomas Lehnen (rechts) die Spende an. Den Scheck der GFP überreichten Benedikt Schmitt (2.v.l.) und Mathias Maier (2.v.r.). Rühle und Lehnen betreuen die Insektivoren-Sammlung.
Foto: Tim Beier
Die Schlauchpflanze Sarracenia alata zählt zu den Fleischfressenden Pflanzen. Doch manche Tiere wissen, die Falle zu überlisten, wie der amerikanische Laubfrosch als Untermieter (aufgenommen in den USA).

„Als Experten sehen wir, wie viel Arbeit im Erhalt dieser besonderen Pflanzen steckt und wie gut die große Vielfalt von der Wilhelma in Schuss gehalten wird“, sagte der Ludwigsburger Regionalgruppenleiter Mathias Maier bei der Übergabe. „Wir freuen uns darauf, dass die Karnivoren künftig einen eigenen Bereich bekommen und dann das ganze Jahr über zu sehen sein werden. Das unterstützen wir gerne.“ Geplant ist, im Neubau des Hauses für Kleinsäuger und Vögel ab 2020 eine Dauerausstellung der Fleischfressenden Pflanzen sowie Anzuchthäuser für drei Klimazonen einzurichten. Bisher können die Pflanzen lediglich von Mai bis Ende September auf den Subtropenterrassen gezeigt werden. Einige Kannenpflanzen sind auch im Orchideen-Haus der historischen Gewächshauszeile anzutreffen.

„Wir selbst sprechen eher von Insektivoren, weil in erster Linie Insekten Opfer dieser Fallensteller unter den Pflanzen werden – ob nun eine Fliege von einer Venusfalle geschnappt wird, am Sonnentau festklebt oder in einer Kannenpflanze versinkt“, erklärte Jürgen Rühle. Als Gärtnermeister ist er für diese Pflanzensammlung zuständig. Aber es gebe auf Borneo auch riesige Kannenpflanzen, die bis zu drei Liter fassen, und so durchaus mal eine Maus vertilgen können, also echte „Fleischfresser“ seien.

Die GFP hat sich mit ihren rund 1000 Mitgliedern im deutschsprachigen Raum als Hauptziele Artenschutz, Wissensverbreitung und Forschung gesetzt. „Mit diesen Vereinszwecken passt die GFP hundertprozentig zu unserer Ausrichtung als wissenschaftlich geführte Einrichtung mit umweltpädagogischem Anspruch“, sagt Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Als zoologisch-botanischer Garten interessiert uns ganz besonders das Zusammenspiel von Tieren und Pflanzen. Uns geht es nicht nur darum, die Hege und Pflege zu optimieren, sondern die Ökosysteme immer besser zu verstehen, um sie in ihrer Funktion erhalten zu können.“

Von den weltweit weit über 1000 Arten gibt es Fleischfressende Pflanzen auf allen Kontinenten außer der Antarktis – auch in Deutschland sind ein Dutzend Arten heimisch. Fast immer finden sie sich in Mooren und Sümpfen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie auf kargen, nährstoffarmen Böden gedeihen, weil sie sich über ihre Fangmechanismen eine zweite Nahrungsquelle erschlossen haben. „Mich fasziniert, dass sich diese Pflanzen auf das Anlocken von Insekten spezialisiert haben“, sagt Mathias Maier von der GFP. „Zugleich gibt es aber auch Tiere, die sich das zunutze machen, wie manche Spinnen, Frösche und Gottesanbeterinnen. Sie lauern in der Kanne der Pflanze und greifen sich die Beute ab. Durch die Ausscheidungen dieser ,Gäste‘ erhalten die Pflanzen wiederum ihrerseits zusätzliche Nährstoffe. So haben beide etwas davon.“ (kni)

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Foto: Wilhelma Stuttgart

Im Wintergarten nahmen Dirk Herkert, stv. Leiter Fachbereich Botanik (links), und die Zierpflanzengärtner Jürgen Rühle (Mitte) und Thomas Lehnen (rechts) die Spende an. Den Scheck der GFP überreichten Benedikt Schmitt (2.v.l.) und Mathias Maier (2.v.r.). Rühle und Lehnen betreuen die Insektivoren-Sammlung.

Foto: Wilhelma Stuttgart

Im Wintergarten nahmen Dirk Herkert, stv. Leiter Fachbereich Botanik (links), und die Zierpflanzengärtner Jürgen Rühle (Mitte) und Thomas Lehnen (rechts) die Spende an. Den Scheck der GFP überreichten Benedikt Schmitt (2.v.l.) und Mathias Maier (2.v.r.). Rühle und Lehnen betreuen die Insektivoren-Sammlung.

Foto: Tim Beier

Die Schlauchpflanze Sarracenia alata zählt zu den Fleischfressenden Pflanzen. Doch manche Tiere wissen, die Falle zu überlisten, wie der amerikanische Laubfrosch als Untermieter (aufgenommen in den USA).

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Birger Meierjohann Pressestelle
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