Wilhelma schützt jetzt auch den Lebensraum von Brillenbären in Ecuador
Vorerst hat die Wilhelma in Stuttgart wegen der Corona-Pandemie noch geschlossen. Doch mit Hilfe seiner Besucherinnen und Besucher sorgt der Zoologisch-Botanische Garten weiterhin international für den Erhalt bedrohter Tierarten. Durch ein neues Engagement steigt die Hoffnung für das Überleben der Brillenbären und vielen anderen Tier- und Pflanzenarten in Südamerika. Dank der Spenden, die die Wilhelma-Gäste im vergangenen Jahr beim Kartenkauf über den Artenschutz-Euro geleistet haben, war es möglich, vor kurzem ein zusätzliches Projekt zu den weltweit bereits über 20 Schutzprogrammen aufzugreifen.
Seit 2020 unterstützt die Wilhelma in Ecuador den Schutz von Regenwäldern. Partner vor Ort ist Jocotoco, eine nicht-staatliche Organisation, die ihre Arbeit auf die Errichtung von Naturschutzgebieten konzentriert. Sie verfügt über zwölf Reservate mit einer Gesamtfläche von rund 17.500 Hektar. Das von der Wilhelma unterstützte Reservat „Tapichalaca“ im Süden Ecuadors umfasst 3600 Hektar und schützt Nebelwälder auf einer Höhe von 1800 bis 3500 Metern. Die Bergregenwälder sind extrem artenreich. Tapichalaca beherbergt neben Hunderten von seltenen Vogelarten ebenfalls die bedrohten Bergtapire sowie Brillenbären, wie sie auch die Wilhelma hält.
Das bereits bestehende Schutzgebiet konnte nun mit Hilfe des Zoologisch-Botanischen Gartens Anfang des Jahres um 96 Hektar vergrößert werden. An diesem an das bestehende Reservat angrenzende Gebiet hatten die benachbarten Rinderzüchter bereits Interesse bekundet. Sie wollen zusätzliche Flächen in Weideflächen umwandeln, da die Nachfrage nach Rindfleisch unter anderem in Europa weiter steigt. Der Verkauf an die Fleischproduzenten hätte unweigerlich die Vernichtung des Waldes bedeutet. Glücklicherweise konnte die Wilhelma dank der Einnahmen aus dem Artenschutz-Euro eine Finanzierungslücke der Organisation Jocotoco von 80.000 Euro für den nötigen Landkauf schließen und dazu beitragen, diesen kostbaren vielseitigen Lebensraum dauerhaft zu erhalten.
Da durch die Corona-Pandemie Berichten zufolge überall auf der Welt die Wilderei ansteigt, muss auch Jocotoco momentan vermehrt Ranger einsetzen, um den Schutz des Gebiets zu gewährleisten. Das Terrain mit Patrouillen zu bewachen und durch Wildkameras seine Artenvielfalt zu dokumentieren, lohnt sich: Aktuell erreichten die Wilhelma Fotos von jungen Brillenbären, die in dem nun geschützten Bergwald auf Nahrungssuche gehen.
Im Zoologisch-Botanischen Garten in Stuttgart lebt derzeit mit Ambrose ein einzelner betagter Brillenbär. In Zukunft möchte die Wilhelma dort ein Paar junger Brillenbären aufnehmen, um die Zucht der seltenen Tiere zu ermöglichen. (kni)
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