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Tierart: Springtamarin

Springtamarin

Der Springtamarin steht in der Systematik zwischen den Familien der Kapuzinerartigen und der Krallenaffen. Äußerlich ähnelt er zwar den Tamarinen, sein Gebiss zeichnet sich jedoch durch vier zusätzliche Zähne aus, was für eine Verwandtschaft zu anderen Neuweltaffen spricht. Tamarinuntypisch ist auch, dass sich innerhalb einer Gruppe mehrere Weibchen mit dem Männchen paaren und diese nur je ein Jungtier gebären. Springtamarinmütter kümmern sich in den ersten drei Wochen alleine um ihren Nachwuchs, bis sie ihn nach und nach dem Vater und den Geschwistern anvertrauen. Wie alle Krallenaffen betreiben Springtamarine innerhalb ihrer Gruppe eine ausgeprägte soziale Fellpflege (grooming) und schlafen eng aneinander gekuschelt.

Diese scheuen Affen meiden den Menschen und sind im Regenwald nur selten in Höhen über fünf Meter anzutreffen. Ihre Reviere sind mit 30 bis 60 Hektar pro Gruppe vergleichsweise groß und werden mit Urin und Drüsensekreten markiert. Zu Überlappungen kommt es nicht, da die Reviere bis zu 1000 Metern voneinander entfernt liegen. Mit anderen Krallenaffen wie Rotbauchtamarinen entstehen dennoch Zweckgemeinschaften, wobei sich die Tiere bei der Nahrungssuche unterstützen und gegenseitig vor Gefahren warnen. Der Springtamarin ist in seiner Heimat durch Bejagung und Abholzung stark bedroht.

Springtamarin - Callimico goeldii

Systematik:
Krallenaffen, Neuweltaffen
Lebensraum:
Tieflandregenwald
Verbreitung:
westliches Amzonasbecken
Nahrung:
Früchte, Baumpilze, Insekten
Fortpflanzung:
ein Jungtier, 155 Tage Tragzeit
Sozialstruktur:
Gruppen aus zwei bis acht Tieren
Bestand:
gefährdet
Besonderheit:
Systematische Sonderstellung

Gefährdung

Die 1964 erstellte Rote Liste bedrohter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) hat sich zur umfassendsten Informationsquelle über den globalen Erhaltungszustand von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten entwickelt. In ihr sind mittlerweile über 40.000 Spezies gelistet und gibt Auskunft über deren Verbreitungsgebiet, Populationsgröße, Lebensraum und Ökologie, Nutzung und/oder Handel, Bedrohungen und Erhaltungsmaßnahmen. Sie ist ein wichtiges Indikator für den Zustand der biologischen Vielfalt unserer Welt und ist zudem ein Instrument, um diese Vielfalt dauerhaft zu erhalten.

Hier wohne ich

Foto: Martina Denker

Amazonien

Rund 2000 Pflanzen bilden in dem zur Jahrtausendwende eröffneten Amazonienhaus das kleine Biotop eines südamerikanischen Regenwalds mit Wasserfall und Flusslandschaft. Er gibt nicht alle Geheimnisse auf den ersten Blick preis. Affen, Faultiere, Schlangen und Kaiman bleiben auf Distanz zu den Gästen. Viele Vogelarten, Fledermäuse, Echsen und Frösche sind frei im Haus unterwegs. Mit Geduld und Glück entdeckt man viele von ihnen.