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Tierart: Zweifinger-Faultier

Zweifinger-Faultier

Wie Gürteltiere und Ameisenbären gehören Faultiere in die Ordnung der Nebengelenktiere. Faultiere verschlafen durchschnittlich etwa 15 Stunden des Tages. Während sie ihre aktiven Zeiten überwiegend hängend verbringen, stützen sie sich beim Schlafen gern mit dem Rücken auf einem Ast ab. Sie haben stets drei bekrallte Zehen, aber je nach Art entweder (beim Zweifingerfaultiert, auch Unau genannt) zwei oder (beim Dreifingerfaultier) drei bekrallte Finger. Mit diesen gebogenen Krallen finden sie bestens Halt in den Baumkronen des Amazonasgebietes.

Eine weitere Anpassung an das Leben im Regenwald ist das auf dem Bauch gescheitelte Haarkleid, an dem der Regen gut ablaufen kann. Nur bei Jungtieren, die bis zu 9 Monate auf dem Bauch
der Mutter wohnen, ist das Haarkleid zunächst am Rücken gescheitelt. Im feuchten Fell siedeln sich oft blaugrüne Algen an, die zur Tarnung des Faultieres beitragen. Auch aufgrund ihrer langsamen, Energie sparenden Lebensweise werden Faultiere nur selten von Fressfeinden entdeckt. Lediglich alle drei bis acht Tage begeben sie sich in Bodennähe, um Kot und Urin abzusetzen. Am Boden angekommen sind Faultiere stärker von Fressfeinden gefährdet, da sie sich hier nur auf dem Bauch robbend fortbewegen können.

Zweifinger-Faultier - Choloepus didactylus

Systematik:
Nebengelenktiere
Lebensraum:
Baumkronen der Regenwälder
Verbreitung:
Nördliches Südamerika
Fortpflanzung:
ein Jungtier, ca. 180 Tage Tragzeit
Sozialstruktur:
Einzelgänger
Bestand:
Nicht gefährdet
Besonderheit:
Langsamstes Säugetier

Gefährdung

Die 1964 erstellte Rote Liste bedrohter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) hat sich zur umfassendsten Informationsquelle über den globalen Erhaltungszustand von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten entwickelt. In ihr sind mittlerweile über 40.000 Spezies gelistet und gibt Auskunft über deren Verbreitungsgebiet, Populationsgröße, Lebensraum und Ökologie, Nutzung und/oder Handel, Bedrohungen und Erhaltungsmaßnahmen. Sie ist ein wichtiges Indikator für den Zustand der biologischen Vielfalt unserer Welt und ist zudem ein Instrument, um diese Vielfalt dauerhaft zu erhalten.

Hier wohne ich

Foto: Martina Denker

Amazonien

Rund 2000 Pflanzen bilden in dem zur Jahrtausendwende eröffneten Amazonienhaus das kleine Biotop eines südamerikanischen Regenwalds mit Wasserfall und Flusslandschaft. Er gibt nicht alle Geheimnisse auf den ersten Blick preis. Affen, Faultiere, Schlangen und Kaiman bleiben auf Distanz zu den Gästen. Viele Vogelarten, Fledermäuse, Echsen und Frösche sind frei im Haus unterwegs. Mit Geduld und Glück entdeckt man viele von ihnen.