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Pressemitteilung

Wilhelma erhält tadelloses Zeugnis vom Europäischen Dachverband EAZA

Die Wilhelma arbeitet nach den internationalen Standards als Zoo tadellos: Dafür hat sie jetzt auch Brief und Siegel. Die EAZA als Dachorganisation der Zoos und Aquarien in Europa hat dies nach einem aufwendigen Prüfverfahren bei ihrer jüngsten Tagung auf der Insel Jersey offiziell bestätigt. „Diese Zertifizierung ist wie ein Ritterschlag für uns“, sagt Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin. „Wir hatten keine Zweifel, selbst die hohen Vorgaben der EAZA zu erfüllen. Doch Selbstbewusstsein allein reicht nicht. Der kritische Blick von externen Experten ist Gold wert. Und zu optimieren gibt es immer etwas.“ Der Verband setzt auch Kölpin europaweit als Prüfer in anderen Einrichtungen ein. „Der damit verbundene Erfahrungsaustausch und die Diskussionen sind für alle Beteiligten ein Gewinn“, sagt der Direktor, der bei der Konferenz wieder für drei Jahre in das Council, das Führungsgremium des EAZA, gewählt wurde.

Foto: Wilhelma Stuttgart
Die Kontrolleure des Dachverbands EAZA nehmen im Amazonienhaus der Wilhelma in Stuttgart das Gehege der Schwarzen Brüllaffen unter die Lupe (von links): April Adams, Dr. Harald Schwammer und Bob Lawrence.

Bei den Screenings geht es darum, ob die besonderen Anforderungen an die Pflege und Zucht von Wildtieren erfüllt werden und ob geeignete Organisationsformen und Betriebsabläufe dies dauerhaft gewährleisten. Zudem spielt aufgrund der zum Teil gefährlichen Tiere die Sicherheit für die Belegschaft sowie Besucherinnen und Besucher eine zentrale Rolle.

Im Vorfeld hatte die Verwaltung der Wilhelma einen Prüfbogen mit rund 100 Fragen von Organisation und Struktur bis zu Finanzen und Aktionsprogrammen ausfüllen müssen. Zu einer mehrtägigen Vor-Ort-Kontrolle war dann im Juni 2018 eine dreiköpfige Delegation nach Stuttgart gekommen und hatte den Zoologisch-Botanischen Garten durchkämmt. „Wir haben in jede Ecke geguckt und keine Tür geschlossen gelassen“, berichtet April Adams, die bei der EAZA alle Screenings managt und daher sehr viele Zoos im Detail kennt. „Die Wilhelma ist auffällig sauber und ordentlich – vor wie hinter den Kulissen“, betont die US-Amerikanerin. „Beeindruckt hat mich, wie superprofessionell die Mitarbeiter sind. Jeder konnte ohne Zögern auf alle unsere Fragen antworten.“ Zoo-Experte Bob Lawrence, früher in leitender Stellung des West Midland Safari Park in England, ergänzt: „Dass die Wilhelma einen Direktor hat, der die ganze Institution in- und auswendig kennt, ist ein großer Vorteil.“ Als Verbesserung rät er der Wilhelma, ihre guten Verfahrensweisen und Arbeitsabläufe noch stärker zu dokumentieren, um die vorhandene Qualität langfristig sicherzustellen. Dr. Harald Schwammer, Stellvertretender Direktor des Tiergarten Schönbrunn in Wien, lobt: „Ich kenne die Wilhelma schon seit Jahrzehnten und beobachte eine ständige Weiterentwicklung.“

Die Argusaugen der Kontrolleure richten sich jedoch auf alle Details und so bekam die Wilhelma sogar noch einen Tipp für das Schloss am Waffenkoffer des Narkosegewehrs. Im Herbst erhielt dann der Zoologisch-Botanische Garten einen ausführlichen Report des Screenings und konnte zu jedem Punkt Stellung nehmen. Auf der Basis hat nun die EAZA der Wilhelma ihren Segen gegeben und die Vollmitgliedschaft bestätigt. „Jedes Neumitglied wird auf diese Weise genau durchleuchtet“, erklärt Kölpin. „Bei allen Gründungsmitgliedern der EAZA, wie der Wilhelma, war das 1992 nicht der Fall. Es ist aber absolut sinnvoll, dass sämtliche Zoos und Aquarien sich diesem Check-up regelmäßig unterziehen. Daher holen wir das für alle nach.“

Bei erheblichem Nachbesserungsbedarf kann die Vollmitgliedschaft einer Einrichtung herabgestuft und bei ernsthaften Mängeln entzogen werden. Beitrittskandidaten würden die Mitgliedschaft entsprechend nur vorläufig erhalten oder ganz verweigert bekommen. Derzeit verfügt die EAZA über 300 Vollmitglieder, elf vorläufige Mitglieder und 21 Beitrittskandidaten. Zusammen mit assoziierten Verbänden und Institutionen kommt die EAZA auf fast 400 Mitglieder in 43 Ländern in Europa und dem Nahen Osten. (kni)

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Foto: Wilhelma Stuttgart

Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin (links) spricht im Amazonienhaus mit den Kontrolleuren des Dachverbands EAZA: April Adams und Dr. Harald Schwammer.

Foto: Wilhelma Stuttgart

Die Kontrolleure des Dachverbands EAZA nehmen im Amazonienhaus der Wilhelma in Stuttgart das Gehege der Schwarzen Brüllaffen unter die Lupe (von links): April Adams, Dr. Harald Schwammer und Bob Lawrence.

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