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Pressemitteilung

Wilhelma setzt neue Maßstäbe in der Elefantenhaltung

Die Wilhelma in Stuttgart, und mit ihr die Zoologischen Gärten des Europäischen Zooverbandes (EAZA), wird zukünftig die Haltung der beliebten und sensiblen Elefanten umstellen. Das bringt Veränderungen mit sich, die sowohl den Umgang der Tierpfleger*innen mit den Dickhäutern, als auch das Zusammenleben von Elefantenherden in Zoos und Tierparks betreffen.

Foto: Wilhelma Stuttgart
Die Elefantenhaltung in Zoos wird sich zukünftig noch stärker am natürlichen Zusammenleben der Dickhäuter orientieren.

Die beiden alten Elefantendamen des Zoologisch-Botanischen Gartens Stuttgart kennen es nicht anders: Sie leben täglich im direkten Kontakt zu ihren Pfleger*innen, die sie als Herdenmitglieder ansehen und zudem als ihre Leittiere verstehen. Für die Tierpfleger*innen ist der direkte Umgang mit Zella und Pama nur möglich, weil die beiden Elefanten als Jungtiere lernten, dass der Mensch eine dominante Rolle einnimmt. Elefanten sind ansonsten dem Menschen körperlich weit überlegen. Der ungeschützte Kontakt zu ihnen kann lebensgefährlich sein. Darum tragen die Tierpfleger*innen immer einen Elefantenhaken mit sich. Dieses Werkzeug kommt nur im äußersten Notfall zum Einsatz und ermöglicht es, den Elefanten kontrolliert zu steuern. „Diese Haltungsform ist jedoch ganz klar ein Auslaufmodell“, betont Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin, der seit März 2018 auch Vorsitzender der Elefanten-Spezialisten-Gruppe der EAZA ist. „Gemeinsam mit meinen Kollegen aus den anderen EAZA-Zoos haben wir im April entschieden, dass es ab 2030 keinen direkten Kontakt mehr zu den Elefanten geben wird.“ Stattdessen wird nur noch der sogenannte geschützte Kontakt zwischen den Dickhäutern und ihren Pfleger*innen erlaubt sein. Außerdem müssen Elefanten in ihrer natürlichen Sozialstruktur gehalten werden. Eine Herde besteht damit aus den Muttertieren mit ihrem Nachwuchs, die auch in der Wildbahn immer zusammenleben. Ausgewachsene Elefantenbullen können auch als Einzelgänger gehalten werden. Nur Junggesellen, die noch nicht geschlechtsreif sind, dürfen sich in einer kleinen Gruppe eine Anlage teilen. Die Umstellung des Konzepts bedeutet aber nicht, dass gar kein Kontakt zwischen Tierpfleger*innen und Elefanten mehr möglich ist. Dieser findet jedoch in Zukunft geschützt an einer Trainingswand statt. „Mit den gelehrigen und intelligenten Tieren wird täglich ein medizinisches Training gemacht, bei welchem sie auf tierärztliche Untersuchungen oder auf die wichtige Fußpflege vorbereitet werden“, berichtet Kölpin. Die Elefanten arbeiten dabei freiwillig mit und werden für richtiges Verhalten belohnt.

Bis zum Jahr 2030 müssen alle EAZA-Zoos, die Elefanten halten, auf die neue Haltungsform umsteigen. Da der Umbau einer Elefantenanlage entsprechend Zeit, Platz und auch Geld beansprucht, gibt es diese Übergangszeit von etwas mehr als zehn Jahren. Die neue Elefantenwelt der Wilhelma, welche im Bereich des heutigen Schaubauernhofs auf einer Fläche von ungefähr eineinhalb Hektar entsteht, setzt diese Forderungen vorbildlich um. Ein großzügiges Haus und eine reich strukturierte Außenanlage bieten einer Herde von Kühen mit ihren Jungtieren reichlich Platz. Außerdem wird es einen Bereich für einen Zuchtbullen und ein Gehege für noch nicht geschlechtsreife Männchen geben. Insgesamt können dann bis zu 14 Asiatische Elefanten in Stuttgart gehalten werden. (poi)

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Foto: Wilhelma Stuttgart

Die Elefantenhaltung in Zoos wird sich zukünftig noch stärker am natürlichen Zusammenleben der Dickhäuter orientieren.

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Birger Meierjohann Pressestelle
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