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Pflanzenvielfalt: Australischer Taschenfarn

Australischer Taschenfarn

Am Naturstandort erreichen diese beeindruckenden Baumfarne Stammhöhen von bis zu 15 Metern – und das, obwohl sie im Jahr nur maximal zehn Zentimeter wachsen und erst nach 23 Jahren die ersten Sporen produzieren. Der Durchmesser des solitären Stamms (in Wirklichkeit ein stabförmig wachsendes Rhizom) kann 60 Zentimeter betragen, nur gelegentlich wachsen verzweigte Stämme, die mehrköpfige Exemplare bilden. Die radförmig abstehenden Farnwedel sind bis zu drei Meter lang und 90 Zentimeter breit und farntypisch gefiedert, also in Segmente unterteilt. 

Erst seit 2017 ist bekannt, dass Australische Taschenfarne bereits zur Zeit von König Karl in der Wilhelma kultiviert worden sind. Im über 15.000 Dokumente umfassenden Nachlass des Freiherrn Ferdinand von Müller, der von 1857 bis 1873 Leiter des botanischen Gartens in Melbourne war, fanden sich Unterlagen, die den Versand australischer Pflanzen an die Wilhelma belegen. Offensichtlich war der königliche Hofgärtner zu dieser Zeit auf der Suche nach Baumfarnen für die Gewächshäuser und hatte deswegen bei von Müller angefragt.

Diese wurden damals wie heute einfach abgesägt, als nackter Stamm verschifft und dann vor Ort wieder eingepflanzt. Die für die Wilhelma bestimmten Farnstämme kamen im Hafen von Hamburg an und wurden von dem dort lebenden Botaniker und Apotheker Wilhelm Sonder eingetopft und bewurzelt.  

Australische Taschenfarne können ein Alter von mehreren hundert Jahren erreichen.

Australischer Taschenfarn - Balantium antarcticum

Familie:
Baumfarngewächse (Dicksoniaceaeeae)
Heimat:
Südost-Australien und Tasmanien
Blütezeit:
keine Blüten, Sporenbildner
Lebensraum:
feuchte Wälder entlang von Flussläufen, Nebelwald der Hochlagen
Besonderheit:
Die Farne sind „feuerfest“. Wenn die Blätter verbrennen, können die Sprossachsen nach einem Feuer wieder neu austreiben.

Hier wachse ich

Maurischer Garten und Maurisches Landhaus

Das Maurische Landhaus wurde als Badhaus geplant, dann aber als Wohnhaus erbaut. Schon zu Zeiten König Wilhelms I. war der zentrale Wohntrakt beidseitig von Gewächshäusern eingerahmt. Heute beherbergt der gesamte Bau fünf in sich abgeschlossene Pflanzenhäuser sowie zahlreiche tropische Vögel. Vor dem Landhaus entfaltet sich der Maurische Garten mit dem Seerosenbecken. Die historischen Leuchter, Kandelaber genannt, die große Freitreppe, die vielen Skulpturen und die landschaftsarchitektonische Anordnung der Wege, Brunnen und Pflanzen machen ihn zu einem echten Glanzstück.