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Pflanzenvielfalt: Bromelien
Foto: Lisa-Marie Grimmer

Bromelien

Bromelien werden im Deutschen auch Ananasgewächse genannt – nach ihrer wohl bekanntesten und wirtschaftlich bedeutendsten Vertreterin, der Ananas. Von ihr brachte Christoph Kolumbus schon 1493 ein Exemplar mit nach Europa. Es sollte dann aber noch einmal fast 300 Jahre dauern, bis mit einer Guzmania eine zweite Art über den Atlantik kam und allmählich klar wurde, dass die Vielfalt in dieser neuweltlichen Pflanzenfamilie mit rund 3.000 Arten und um die 60 Gattungen weit über die Namensgeberin hinausreicht. Heute sind viele ihrer Vertreterinnen als attraktive Zierpflanzen und nicht zuletzt botanische Besonderheiten weitläufig bekannt.

Angesichts ihrer Artenvielfalt ist das Erscheinungsbild der Familie erstaunlich einheitlich. Fast alle Bromelien sind immergrüne Pflanzen mit sehr langgestreckten Blättern, die rosettenartig direkt aus der stark zusammengestauchten Sprossachse wachsen. Die Blattränder können bestachelt oder glatt sein.

Die meisten Arten formen in der Mitte einen Blattrichter, in dem sich häufig – ebenso wie in den einzelnen Blattachsen größerer Arten – Kleinstgewässer bilden, sogenannte Phytotelmata. Diese sind für viele Tierarten von großer Bedeutung. Hier leben nicht nur zahlreiche Insektenlarven, auch eine ganze Reihe von Fröschen setzen ihren Laich oder ihre Kaulquappen in diese Minitümpel ab. Die Spalten zwischen den Bromelienblättern werden von Schnecken, Würmern und anderen Kleintieren bis hin zu Salamandern gerne als Lebensraum genutzt.

Charakteristisch für Bromelien sind die zur Blütezeit oft farbenprächtigen Hochblätter, die mitunter weit über die anderen Blätter hinaus wachsen und sich oben verbreitern. Dort tragen sie die oft sehr nektarreichen Blüten, deren Farben je nach Art völlig unterschiedlich ausfallen. Die sehr auffälligen Blütenstände dienen der Anlockung von Insekten, Vögeln oder Fledermäusen zur Bestäubung.

Bromelien - Bromeliaceae

Familie:
Bromeliengewächse (Bromeliaceae)
Heimat:
vom Süden der USA bis nahe der Südspitze Südamerikas
Blütezeit:
je nach Art und Lebensraum unterschiedlich
Lebensraum:
Es werden die unterschiedlichsten Lebensräume auf dem amerikanischen Doppelkontinent besiedelt, von Regenwäldern bis zu Wüsten und Gebirgssteppen
Besonderheit:
Mehr als die Hälfte der Bromelienarten wächst als Aufsitzerpflanzen (Epiphyten) auf Bäumen, anderen Pflanzen oder an Felsen.
Standort:
Orchideenhaus

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