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Pflanzenvielfalt: Eukalyptus

Eukalyptus

Die etwa 700 Eukalyptus-Arten sind die Charakterbäume Australiens. Sie prägen große Teile des Waldbestands auf dem gesamten Kontinent. Außerhalb von Australien, im Osten von Indonesien, sind rund hundert Arten natürlich verbreitet. Die Gattung stellt den höchsten Laubbaum der Welt: Der Königs-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) erreicht eine Höhe von knapp 100 Metern, ist mit einem Stammdurchmesser von nur etwa zwei Metern aber recht schlank. Der Karri (Eucalyptus diversicolor)wird ähnlich hoch, sein Stamm misst jedoch sieben Meter im Durchmesser. Andere Eukalypten, vor allem in Trockengebieten, sind zwergwüchsig. In Australien heißen sie Mallee.

Typisch für viele Eukalyptus-Arten ist die meist jährlich abblätternde Borke, die nur zum Teil abfällt. Entsprechend gescheckt sehen die Bäume oft aus. Bei manchen Eukalypten ist die Borke glatt, bei anderen faserig, mosaikartig strukturiert, durch Gerbstoffe gehärtet oder durch den Fraß der Raupen einer Schmetterlingsart mit kringeligen Linien versehen.

Die Blätter der Eukalypten sind ebenfalls sehr vielfältig, oft aber langgezogen und mit einer wachsartigen Schicht überzogen. Berühmt und gut zu riechen sind die ätherischen Öle, die viele Arten produzieren und die wir auch von Hustenbonbons und Erkältungsbädern kennen. Die Blüten- und Kelchblätter bilden vor dem Erblühen eine helmartige Kapsel. Von ihr rührt der Name der Bäume, der im Griechischen etwa "gut bedeckt" heißt. Die Bürstenblüten der Eukalypten haben sehr lange, dünne, oft puschelige Blütenblätter, die häufig in Gruppen wachsen und meist weiß sind, bei einigen Arten gelb oder rot.

Eukalypten wachsen sehr schnell und geben ein hartes, gut nutzbares Holz ab. Deshalb werden sie in vielen Teilen der Welt forstwirtschaftlich angepflanzt. Für dort ursprünglich heimische Tier- und Pflanzenarten sind solche Eukalyptus-Forste als Lebensraum kaum zu bewohnen. Hinzu kommt als Problem die gesteigerte Waldbrandgefahr, weil die ätherischen Öle und die abfallenden trockenen Teile des Baums leicht brennbar sind.

In Australien gehören regelmäßige Buschbrände zum Ökosystem, Eukalypten sind sehr gut daran angepasst. Nur die äußere Schicht und die Blätter verbrennen. Die geschützt liegenden Samen und lebenswichtige Teile der Bäume überstehen das Feuer meist problemlos und können auf den durch anschließend von Konkurrenten bereinigten Flächen schnell keimen oder wieder neu austreiben.

Eukalyptus - Eucalyptus spp.

Familie:
Myrtengewächse (Myrtaceae)
Heimat:
Australien und Indonesien
Blütezeit:
je nach Art unterschiedlich
Lebensraum:
praktisch alle nicht zu trockenen Lebensräume
Besonderheit:
Gegen Fraß schützen Eukalypten sich recht erfolgreich durch Giftstoffe. Für die meisten Tiere sind ihre Blätter ungenießbar. Einige Arten, darunter Koalas, haben sich aber erfolgreich darauf spezialisiert, genau diese Blätter zu fressen – dank symbiontischer Darmbakterien, die das Gift neutralisieren.
Standort:
Wintergarten
Nutzung:
zur Herstellung von ätherischen Ölen, Arzneimitteln und Brennstoffen

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