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Afrika

Afrika

Im heißen Wüstensand, im Dunkel des Waldes oder hoch oben auf den Felsen der Berge – Afrikas Lebensräume sind so vielfältig wie die Tiere, die dort leben. Im der Themenwelt Afrika können Besucherinnen und Besucher diese Vielfalt erleben. Sie beginnt oberhalb der Subtropenterrassen und reicht bis zu unserer Asiatischen Huftieranlage. Dort gibt es nicht nur Savannentiere zu sehen, sondern auch Wald- und Felsenbewohner wie Mähnenspringer, Bongos und Dscheladas, die eng mit den Pavianen verwandt sind. Zu den Savannenbewohnern zählen unter anderem Zebras, Somali-Wildesel, Erdmännchen und Raubkatzen. Im Zentrum der afrikanischen Themenwelt steht das Giraffenhaus, das wie die weitläufigen Außenanlagen 1980 erbaut wurde. Hier leben neben Netzgiraffen und Okapis die beliebten Wüstenfüchse mit den großen Ohren, seltene Kongopfaue, Von-der-Decken-Tokos und Kurzohr-Rüsselspringer.

Auf einen Blick:

Tierarten:
Afrikanische Huftiere, Vögel, Rüsselspringer und Wüstenfüchse

Lange Hälse und große Ohren

Das Giraffenhaus beherbergt die höchsten an Land lebenden Säugetiere der Welt. Neben den langhalsigen Netzgiraffen leben hier auch ihre dunkelbraunen Verwandten, die Okapis. Sie ziehen nicht in großen Herden durch Savannen, sondern leben als scheue Einzelgänger im Regenwald der DR Kongo. Zudem sind hier die kleinsten und zierlichsten Vertreter der Hundeartigen, die Fenneks, zu sehen. Sie haben im Gegensatz zu anderen Füchsen runde Pupillen und behaarte Fußsohlen. Dank des Fells unter den Pfoten sinken sie im Sand nicht ein und ziehen sich auf dem heißen Wüstenboden keine Verbrennungen zu.Die großen Ohrmuscheln als Klimaanlage und geben überschüssige Wärme ab.Flink unterwegs sind die Kurzohr-Rüsselspringer, die man leicht mit Mäusen verwechseln kann. Im Haus wohnen außerdem die seltenen Kongopfaue und die Von-der-Decken-Tokos.

Kurzohr-Rüsselspringer

Vergesellschaftung auf der Savanne

Wer in trockenen Gebieten lebt, muss sich an die harten Lebensbedingungen anpassen. Dem Somali-Wildesel ist das besonders gut gelungen: Trockene Gräser, dornige Büsche und steinige Hänge prägen den Lebensraum dieser genügsamen Tiere, die sogar einige Tage ohne Wasser auskommen können. Zebras sind weniger widerstandsfähig und entfernen sich nie weit von der nächsten Wasserstelle oder Futterquelle. Bei uns sind die Grevy-Zebras zu sehen, die durch ein dichtes Streifenmuster auffallen. Sie bilden die größte heute wild lebende Pferdeart. Die großzügige Savannenanlage teilen sie sich mit der kleinsten Gazellenart der Welt, der Dorcasgazelle, und den seltenen Säbelantilopen. Etwas mehr Glück benötigt man, um die scheuen Kudus zu entdecken. Diese Antilopen sind zusammen mit den Netzgiraffen im Außenbereich unterwegs, halten sich aber oft im Hintergrund.

Wachsame Erdmännchen

Erdmännchen zeigen ein spannendes Sozialverhalten. Von Baumstämmen und Hügeln aus halten die Mitglieder der Gruppe abwechselnd ununterbrochen nach Feinden Ausschau. Wittern sie Gefahr, geben die Wachposten bellende Geräusche von sich und alle Erdmännchen verschwinden in ihren unterirdischen Gängen. Auch die Jungtieraufzucht ist Aufgabe der gesamten Sippe, obwohl nur das ranghöchste Weibchen Nachwuchs bekommt. Die ersten Wochen verbringen Neugeborene zunächst gut geschützt Untertage. Die Erwachsenen bringen dem Nachwuchs später Schritt für Schritt bei, wie man am geschicktesten buddelt und jagt. Auch wenn sie niedlich aussehen, sind die Schleichkatzen richtige Raubtiere. Sie fressen zwar hauptsächlich Insekten, jagen aber auch Vögel, Eidechsen und sogar Skorpione.

Edmännchengruppe

Gut getarnte Waldtiere

Dicht bepflanzte Grünflächen auf der zum unteren Park hin gerichteten Seite des Giraffenhauses bieten den afrikanischen Waldbewohnern viele Rückzugsmöglichkeiten. Dort leben die seltenen Bongos, die mit ihrem rotbraunen Fell und den weißen Streifen eine edle Erscheinung bieten. Das auf den ersten Blick auffällige Muster erweist sich im Wald als perfekte Tarnung: Weil Farbe und Zeichnung Licht und Schatten imitieren, sind Bongos zwischen Zweigen und Bäumen kaum mehr auszumachen. Wer sich Zeit nimmt, kann auch ihre kleinen Verwandten entdecken: Nur 45 Zentimeter Körperhöhe erreichen die Dikdiks. Bei den hohen Temperaturen im Osten und Südwesten Afrikas kommt ihnen ihre großen, sehr beweglichen Nasen zugute. Sie können sie rüsselartig aufblähen, um bei Hitze den stark durchbluteten Nasenraum zu vergrößern und Wärme besser abgeben zu können.

Bongo

Gemeinschaftleben auf der Felsenanlage

Bereits 1975 entstand die Felsenanlage für Affen und Klettertiere am Übergang vom historischen Bereich zum höher gelegenen, jüngeren Parkbereich. Dscheladas, Klippschliefer und Mähnenspringer leben hier friedlich nebeneinander. Auch wenn sie nicht so aussehen - die nächsten Verwandten der Klippschliefer sind Elefanten und Seekühe. Schliefer gehören in eine Gruppe primitiver Huftiere aus dem Tertiär. Wie auch Elefanten und Seekühe besitzen sie hufartige Zehennägel und zwei brustständige Zitzen. Verlängerte Schneidezähne im Oberkiefer dienen den Männchen zur Verteidigung. Über ein beeindruckendes Gebiss verfügen auch die Männer bei den Dscheladas. Mit den langen und spitzen Eckzähnen können sie Feinden und anderen Eindringlingen gefährliche Verletzungen zufügen.

Mähnenspringer

Getrennt zum Familienglück

Im letzten Jahrhundert besiedelten Geparden noch weite Teile des afrikanischen und sogar asiatischen Kontinents, heute sind die schnellsten Katzen nur noch südlich der Sahara zu finden. Deshalb möchte sich die Wilhelma sich auch an der Zucht im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms beteiligen. Dafür ist es am sinnvollsten, die Katze die meiste Zeit alleine und getrennt von den Katern zu halten. In der Wildbahn leben weibliche Geparden eher als Einzelgängerinnen, Männchen dagegen häufig in Gruppen mit meist verwandten Katern. Wenn man Katze und Kater dauerhaft zusammenhält, erschwert das die Zucht, da die Tiere sich wie Geschwister verhalten. Während die Gepardenmännchen in der Wilhelma am Belvedere residieren, lebt die Katze im ehemaligen Eisbärengehege, das extra für diese Zwecke umgebaut und neu gestaltet wurde.

Kleinkatzen mit Tupfenzeichnung

Der Serval ist eine über ganz Afrika verbreitete Kleinkatzenart mit schlanken, langen Beinen, einem schmalen Kopf und sehr hoch aufragenden Ohren. Derzeit leben die gefleckten Raubkatzen im Raubtierhaus neben den Jaguaren und Löwen. Eine eigens für sie eingerichtete Anlage unterhalb des Geländes für asiatische Huftiere befindet sich noch im Bau.

Mit den hohen Beinen und dem sehr guten Gehör ist der Serval an das Jagen im hohen Gras angepasst und hat sich so zu einem spezialisierten Nagetierjäger entwickelt. Im sogenannten Mäuselsprung, ähnlich wie dies auch Rotfüchse tun, stürzt er sich von oben auf sein Beutetier. Servale finden sich in fast allen Gebieten Afrikas bis in Höhen von 3000 Metern zurecht. Lediglich tropischen Regenwald und Wüste meiden sie.

Wer wohnt hier?